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C.F.Sibiricus

ist der Name unseres Kennels. Merkwürdig ... werden vielleicht einige denken, ausgedacht haben wir uns diesen jedoch nicht. Es ist ein ehemalig gültiger wissenschaftlicher Name für Hunde aus dem Norden Sibiriens - Canis Familiaris Sibiricus.
Nun wird man einwenden, dass dieser dann aber falsch geschrieben ist. Nach Regeln der Nomenklatur wird die Gattung in Canis großgeschrieben, während die Art Familiaris und die Unterart Sibiricus kleingeschrieben werden müssen, also korrekt: C.f.sibiricus.

Bevor wir zur richtigen oder falschen Groß- und Kleinschreibung kommen; es ist ein Name für ein Lebewesen und wäre völlig bedeutungslos ohne dessen Beschreibung.
Diese Beschreibung hier ist aus Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859:

„ ...gewöhnlich weiß od. graulich, selten gefleckt, od. einfarbig rötlich od. schwarz u. unten weiß, od. wie die Stammrace rostfarbig, mit dichtem, grobem, im Winter 3–4 Zoll langem u. dann mit seiner Wolle untermischten Haare; heult wie die Wölfe, läßt sich gern liebkosen, ist überhaupt dem Menschen sehr ergeben, ohne seinen Herrn auszuzeichnen, fressen viel, hungern lange; aus Rußland, wird dort in Schlitten gespannt.“
Eine nur kurze Beschreibung, aber viel mehr geben andere auch nicht her.
Ein Jakutischer Laika passt damit in jedem Fall.

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Der offizielle deutsche Name für die nun provisorisch durch die FCI anerkannte Hunderasse lautet YAKUTSKAYA LAIKA. Unser FCI Kennelname C.F.Sibiricus soll an ihre Geschichte erinnern, über die man ohne Zweifel ein Buch schreiben kann. Es sind die Nachfahren der Hunde, welche Djachkov im Norden der Republik Sacha sammelte. Unsere erste Hündin Dashka begleitete uns lange bevor diese Rasse anerkannt wurde. Ihre Eltern erreichten Deutschland, als es auch in Jakutien noch keinen Zuchtclub oder einen Standard für diese Hunde gab. Für uns sind es Djachkov-Hunde, nordische Hunde vom Urtyp aus Ost-Sibirien, Sibiricus eben.

Nicht zufällig schreiben wir Sibiricus groß. Der berühmte schwedische Naturforscher Carl von Linné oder lateinisiert Carolus Linnaeus schuf mit „Systema Naturae“ die Grundlage der modernen Taxonomie und ihrer Regeln der Nomenklatur. Er war nicht der Erste, welcher versucht hat, das „Chaos“ in der Natur zu ordnen, aber der Erfolgreichste. Selbstverständlich würde man demzufolge familiaris und sibiricus klein schreiben.

Dagegen vertrat der französische Naturforscher Georges-Louis Buffon, die Auffassung, dass die Natur zu unterschiedlich und zu reich sei, um sie in einem so strengen Regelwerk einzufügen. Er schuf mit den ersten drei Bänden, seiner „Histoire naturelle“ 1749 bis 1750 und der darin erstmals dargestellten Skelettanatomie, die Grundlagen der vergleichenden Anatomie. Alle ihm folgenden Naturwissenschaftler wie Johann Georg Lenz in seinem Werk von 1783 „Anfangsgründe der Thiergeschichte“ schrieben Canis Sibiricus groß. Das Familiaris kam erst später.

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Hier ist C.F.Sibiricus nur der Name eines Kennels. Von Menschen, welche seit ihrer ersten Begegnung mit den Hunden, die man nun Jakutische Laiki nennt, ihr Leben mit diesen teilen.

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